• Klassische Musik für Kinder führt über populäre Klassik

    „Was ist populäre Klassik?“ müsste die Homepage von Peter Bach jr. eigentlich heißen. Sie spricht Erwachsene, Lehrer und Eltern an.

    Bild„Klassische Musik für Kinder“ ist zwar der Name der Homepage, aber die Erkenntnis, die der Autor einer Biografie über Johann Sebastian Bach für Kinder und eines Malbuches zum Komponisten verbreiten will, spricht eigentlich gar keine Kinder an. Bach betreibt schon seit vielen Jahren seine Website „Johann Sebastian Bach für Kinder“ und gestaltete, zusammen mit seiner Cousine in den USA, Briana Bach-Hertzog und seiner Frau, Verlegerin Renate Bach, ein Malbuch zum Thema des großen Komponisten aus Thüringen. Schon lange ärgert sich der Kreative, dass zum Thema „Klassische Musik für Kinder“ so viel angeboten und verkauft wird, das Kinder eigentlich überhaupt nicht anspricht. Dabei handelt es sich in aller Regel um Zusammenstellungen von Musiktiteln, die vollkommen nichtssagend für jede Gruppe Menschen gut sein könnten. Kein einziges Werk ist für Kinder komponiert, mit einer verschwindend winzigen Ausnahme, nämlich „Peter und der Wolf“ und der „Karneval der Tiere“. Schon die oft verwendete Komposition „4 Jahreszeiten“ zieht nur „an den Haaren herbei“, dass sie für Kinder so gut passt. „Bach für Ihr Baby“, so findet das Mitglied der größten Musikerfamilie der Welt, ist auch nur liebliche Musik, die sein Verwandter vor rund 300 Jahren komponierte, und ist keine spezielle Musik für „unsere Zwerge“.

    „Klassische Musik für Kinder“ will Bach zukünftig auch ganz anders jungen Menschen näherbringen, als das viele Anbieter bis heute tun. Sein Weg führt ihn über die sogenannte populäre und leichte Klassik und für Teens außerdem noch über die junge, populäre Klassik. Er meint, junge Menschen, Teens und Kinder sind mit dem derzeitigen Angebot – von vielen Werken -überfordert.

    Angebote für Kinder, die auf nur einem Werk eines einzelnen klassischen Komponisten basieren, vermitteln Wissen über diesen Komponisten und „transportieren“ dessen Musik. Das Gegenstück sind die oben angeführten Werke, mit denen man natürlich schön die beteiligten Instrumente erklären kann. Aber … eine Annäherung an „Klassik für Kinder“ sei das nicht, meint Bach. „Klassik für Kinder“ sollte tatsächlich Kinder an den Genuss klassischer Musik heranführen. Dazu gibt es aber keine praktischen Leitlinien im Internet. Bis jetzt.

    Bach lehnt das Kennenlernen des Genres „Klassische Musik“ von Kindern an deren Musik-Konsum im Allgemeinen an und führt aus, dass jeder Jugendliche und jedes Kind zunächst von vielen Menschen geliebte Stücke mehrmals anhören sollte. Dann besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Nachwuchs in Sachen Klassik die Melodien ebenso schön findet, wie hunderttausende Menschen auf der Erde und seit vielen Jahrzehnten auch. Leider gab es bisher nirgendwo einen „Pool“, der solche populäre Klassik anbot. Bei Bach ist er die zweite von nur wenigen Seiten. Auf ihr bietet er seine „Klassische Musik Top 100“ an. Es sind zwar 250 Titel, aber Bach meint, es wäre wichtig für das „Ranking“ seiner Seite, dass sie eben „Klassik Top 100“ heißt.

    Bach meint, er begibt sich mit der Zulassung vieler Werke „aufs Glatteis“ und mancher Klassik-Fan wird überhaupt nicht seiner Meinung sein, nämlich dass der eine oder andere eingestellte Titel tatsächlich klassische Musik ist. Bach argumentiert anders: Zunächst meint er, dass sich sehr schwer definiert, was klassische Musik überhaupt ist. Er vergleicht bestimmte Werke von Mozart, Bach und Beethoven mit heute komponierten Stücken. Zum Beispiel von Webber, Elgar, Last oder Morricone. Er zieht den Schluss, dass klassische Musik ja nicht heißt, dass der Komponist einer anderen Epoche zuordenbar sein muss. Werke, die dieselbe Qualität haben, sind also gleichermaßen berechtigt, den Titel „Klassik“ zu tragen. Dann argumentiert Bach zusätzlich, dass auch nicht alle Klassik geschrieben wurde, um einmal Klassik zu sein. Sondern sie wurde komponiert, um Menschen in der Zeit des Barock oder der Wiener Klassik zu unterhalten. Warum also sollten Werke, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts oder seit 2000 komponiert wurden und in Musicals und Kinofilmen zu hören sind, keinen Zugang zum Prädikat „Klassik“ haben. Schließlich mein Bach, dass auch einige Titel wie „Hallelujah“ von Leonhard Cohen, in diesen Jahren erst komponiert, heute schon junge Klassik sind … und in einigen Jahrzehnten ganz fraglos.

    Peter Bach jr. will Eltern, Großeltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie ältere Kids auf den Pfad zur populären Klassik bringen. „Kaputt machen …“, wie er sagt „… kann man damit nichts, denn die Wahrscheinlichkeit, dass Kindern beliebte Klassikwerke gefallen als weniger beliebte, vielleicht anspruchsvollere, ist groß.“ Und im Übrigen gilt: Von der populären Klassik findet jeder Jugendliche und sehr wahrscheinlich auch alle Kinder ihren Weg zur anspruchsvolleren Klassik oder zu einem der Gesamtwerke der großen Tondichter. Für den englischen Markt startet Bach gleichzeitig eine weitere Homepage in englischer Sprache. Jüngstes Projekt der Bachs in Flein bei Heilbronn ist eine Unterstützung des Schulunterrichts zum Thema. Auf „Bach über Bach“ informiert man übersichtlich, auf „Unterrichtsmaterial Klassische Musik“ passiert das ausführlich.

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    Renate Bach Verlag – Bach 4 You
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