• Post-Vac-Syndrom: Betroffene mit Muskel- und Gelenkschmerzen und auffälligen Leber- und Nierenwerten

    Die Selbsthilfeinitiative zu Impfkomplikationen und Impfschäden hat mittlerweile über 3000 Erstberatungen gegenüber Personen mit einem potenziellen Post-Vac-Syndrom durchgeführt.

    BildWie der Leiter des ehrenamtlichen Angebots, Dennis Riehle (Konstanz), mitteilt, habe insbesondere die Zahl derjenigen Betroffenen zugenommen, die von auffälligen Leber- und Nierenwerten berichteten und dabei mehrheitlich vor ihrer Corona-Schutzimpfung nicht an Erkrankungen der inneren Organe litten: „Transaminasen um eine drei- bis vierfache Erhöhung des Wertes zum Zeitpunkt vor der Immunisierung sind dabei nicht selten. Auch weisen knapp 40 Prozent der sich bei uns meldenden Patienten eine Lebervergrößerung im Sinne einer Fettleber auf, teilweise sogar fibrosiert“. Zwar hielten sich diese gestiegenen Leberenzyme bei den Meisten auf einem hohen Niveau, denn handele es sich oft um Menschen, die nicht übergewichtig oder anderweitig vorbelastet seien und mit der Leber noch nie ein Problem hatten. „Vielfach kann hierbei der unmittelbare zeitliche Zusammenhang zwischen der Verabreichung des Vakzins und den entgleisten Werten nachgewiesen werden. Die Betroffenen spüren dann ein Druckgefühl im rechten Oberbauch, haben ansonsten aber nur milde Symptome“, sagt Riehle. Bei den Untersuchungen sind nicht selten Anzeichen für eine autoimmune Reaktion zu ermitteln, beispielsweise werden M2-Autoantikörper nachgewiesen. Gleichzeitig sollte man wissen, dass der Nachweis solcher Antikörper keine unmittelbare therapeutische Konsequenz besitzt, sondern lediglich einen Hinweis liefert. Wenn gleichzeitig andere Erkrankungen ausgeschlossen werden können, untermauern sie in der Gesamtschau den Verdacht auf ein Post-Vac-Syndrom. „Ob dann eine Apherese oder eine Immuntherapie für die Beschwerden angezeigt ist oder lediglich eine konservative Symptom-Therapie gefahren wird, hängt wesentlich von der ganz individuellen Situation ab. Nicht selten können aber durchaus orthomolekulare Therapien als begleitende Maßnahme recht zielführend unterstützen. Man sollte nichts unversucht lassen, auch alternative Behandlungen können etwas bewegen“.

    Auch Nierenschädigungen seien verzeichnet worden, erklärt der 37-Jährige, der selbst an einer seit über einem Jahr anhaltenden Impfkomplikation leidet und Betroffenen als Psychologischer und Sozialberater kostenlos und bundesweit für ihre Fragen zur Verfügung steht: „Es sind etwa 23 Prozent der Post-Vac-Patienten, die auf uns zukommen, die seit dem Piks Albumin und/oder den Biomarker DKK3 im Urin haben. Glücklicherweise sind das Kreatinin und die Glomeruläre Filtrationsrate bei den meisten Betroffenen noch nicht verändert, was hoffentlich eine längerfristige Beeinträchtigung der Nierenfunktion ausschließt“, erläutert Dennis Riehle. Nachdem die Hilfesuchenden mittlerweile auch in vielen Spezialambulanzen abgewiesen würden und die Haus- und Fachärzte mit einem eventuellen Impfschaden und seiner Behandlung überfordert seien, meldeten sich nicht wenige Betroffene auch verzweifelt. Dennoch sei eine Therapie schwierig und derzeit nur symptomatisch möglich, meint der Selbsthilfegruppenleiter ebenso ernüchtert. „Letztlich ist der Umgang mit einer solchen Einschränkung besonders dann herausfordernd, wenn man vorher noch kerngesund war und nun plötzlich eine Leber- oder Nierenerkrankung im Raum steht, die häufig auch mit Folgeproblemen einhergeht, exemplarisch sind hierbei ein Anstieg der Blutzuckerwerte oder ein Bluthochdruck zu nennen. Post-Vac-Patienten brauchen insofern internistische, hepatologische und nephrologische Unterstützung, das muss unser Versorgungssystem leisten. Und nicht zuletzt sollten ergänzende Therapieangebote geprüft werden, beispielsweise die Zuführung von Vitalstoffen und körpereigenen oder natürlichen Präparaten, die neben einer Ernährungsanpassung und Substitution hilfreich sein können und nicht ungenutzt bleiben müssen“, führt Riehle aus. Insgesamt sei es wesentlich, auch psychologische Begleitung zu leisten, denn es ist durchaus als frustran zu bezeichnen, mit solch einer Impfkomplikation alleine gelassen zu werden und keine Aussicht auf eine kausale Behandlung zu haben. Zwar bilden sich die meisten Post-Vac-Syndrome nach Monaten zurück oder mildern sich wenigstens ab. Selten bleiben aber Impfschäden erhalten, die es in den Lebenskontext einzubauen und anzunehmen gilt“.

    Die Selbsthilfeinitiative berät bundesweit kostenlos und ist für jeden per E-Mail erreichbar. Nähere Informationen unter: www.selbsthilfe-post-vac-syndrom.de.

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